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Thread ist ein gemeinsamer Funkstandard, der die Grenzen zwischen den großen Marken und ihren Systemwelten überwinden soll. Er ist das Ergebnis einer Kooperation einiger der größten Tech-Unternehmen. Große Marken wie Google, Apple, Amazon, Philips Hue und viele mehr schlossen sich zur Thread-Group zusammen, um Thread zu unterstützen und weiterzuentwickeln - frei von Profit. So werden alle Thread-Produkte über eine Systemwelt Deiner Wahl gesteuert.
Im Kern funktioniert Thread ähnlich wie ein WLAN-Mesh-Netzwerk. Alle Geräte sind untereinander verbunden und bauen so ein stabiles Netzwerk auf. Anstatt mit einer Basisstation kommunizieren die Geräte also direkt miteinander. Das hat gleich mehrere Vorteile.
Da alle Thread-Geräte miteinander verbunden sind, ist zur Steuerung keine spezielle Basisstation oder Bridge notwendig. Es braucht lediglich ein Gerät, das als Schnittstelle zum Internet dient. Mehr dazu im Bereich “Was brauche ich, um Thread nutzen zu können?”
Statt über spezielle Software werden die Komponenten direkt über das Funkprotokoll angesteuert. So sind sie alle miteinander kompatibel, unabhängig vom Hersteller. Du steuerst alle Geräte über eine kompatible Systemwelt, egal welche Produkte Du miteinander kombinierst.
Im Thread-Netzwerk dient jede Komponente als Verstärker. Jedes zusätzliche Gerät erhöht also die Reichweite des Netzwerks. Fällt eines aus, springt das nächstgelegene ein und das Mesh-Netzwerk bleibt bestehen.
Die Verwandtschaft von Thread mit Zigbee lässt sich nicht leugnen. Schließlich ist die Thread-Group aus der Zigbee-Allianz hervorgegangen. Beide Protokolle bilden ein Mesh-Netzwerk, das durch jede Komponente erweitert wird. Im Gegensatz zu Zigbee setzt Thread allerdings keine Software-Schnittstelle in den Geräten voraus. Deshalb sind sie auch herstellerübergreifend kompatibel.
Wie schon Zigbee, so funkt auch Thread auf einer ähnlichen Frequenz (2,4 GHz) wie das heimische WLAN. Systeme, die allein auf WLAN setzen, haben den Nachteil, dass sie einen Teil der Bandbreite des WLAN-Netzwerks für sich beanspruchen. Je mehr Geräte über WLAN funken, umso langsamer wird das Internet. Da Thread aber ein anderes Protokoll als WLAN nutzt, kann dies nicht passieren.
Thread verbraucht weniger Energie als Bluetooth und schont so auch die Batterien der Komponenten, was vor allem für HomeKit-Nutzer interessant wird. Zumal Thread sehr viel stabiler als die Bluetooth-Verbindung ist.
Alles, was du brauchst, sind Thread-kompatible Komponenten, ein Smartphone oder iPhone sowie ein Gerät, das als sogenannter „Border-Router” die Verbindung mit dem Internet herstellt. Aktuell kann das nur der HomePod mini. Künftig wird das aber auch mit dem Google Nest Wifi und Google Nest-Lautsprechern funktionieren. Die sind nämlich bereits mit der Schnittstelle ausgestattet, diese muss nur noch freigeschaltet werden.
Eve und Nanoleaf haben bereits erste Thread-Komponenten auf den Markt gebracht; Apple ist mit dem HomePod Mini am Start. Google stattet seine Nest-Reihe bereits mit der Schnittstelle aus, hat die aber noch nicht freigeschaltet. Zur Thread-Group gehören aber unter anderem auch Amazon, GARDENA, Bosch, Legrand (Netatmo), Samsung, Signify (Philips Hue), tado°, D-Link, Yale und sogar Ikea. Es ist also davon auszugehen, dass auch diese Hersteller bald auf Thread setzen werden. Amazon hat bisher keine Thread-Unterstützung für Alexa angekündigt. Da sie aber Teil der Thread-Group sind, ist das wohl auch nur eine Frage der Zeit.
Apple HomeKit ist die erste Systemwelt, die Thread offiziell unterstützt. Ein HomePod Mini dient als Steuerzentrale und Schnittstelle zum Internet. Anstatt über Bluetooth zu funken, bilden die einzelnen Geräte ein zuverlässiges Netzwerk. Über die HomeKit App oder per Sprachbefehl steuerst Du so die Thermostate oder drehst den Wasserhahn für den Rasensprenger auf. Da alle Marken miteinander kompatibel sein werden, können bald auch Produkte in HomeKit integriert werden, die früher nie denkbar waren.
Bei Google steht Thread bereits in den Startlöchern, ist aber noch nicht aktiv. Mit dem Nest Wifi hättest Du etwa bereits einen WLAN-Router und eine Thread-Zentrale in einem. Alternativ wird hier der Nest Hub der 2. Generation genau wie der HomePod Mini als Zentrale mit Sprachsteuerung dienen. Und über die Google Home App wirst Du alle Geräte zentral von einer Nutzeroberfläche aus steuern können. Auch hier ist egal, welche Marken Du miteinander kombinierst.